Cafetzakis und Pusch holen Bronze für den TSB

  12.05.2025    Jugend U15 U12
Zum 26. Mal richtete der Thüringische Judo-Verband den Internationalen Thüringer Messe-Cup der Altersklasse U16 aus und bereits zum 31. Mal den Internationalen ega-Pokal der Stadt Erfurt. Im Altersbereich U16 gilt dieses Turnier als ein Sichtungsturnier des Deutschen Judo-Bundes auf nationaler Ebene.

Für den TSB Ravensburg trat ein Trio um Leonie Vieira (U16 weiblich, bis 52 Kilogramm), Evangelos Cafetzakis (U16 männlich, bis 43 Kilogramm) und Felix Pusch (U13 männlich, bis 55 Kilogramm) an, um sich mit der hochkarätigen nationalen und internationalen Konkurrenz um die begehrten Medaillen zu messen.

Nach einem Freilos in Runde 1 legte Vieira einen Auftakt nach Maß auf die Matte: Mit einer schönen Wurfkombination im Stand brachte sie ihre Gegnerin zu Fall und konnte sie anschließend mit einer Festhaltetechnik im Boden besiegen. In der 3. Runde stand ihr nun ein echter „Brocken“ gegenüber: Babette Wegeler aus Speyer hatte vor einigen Wochen das Düsseldorfer Sichtungsturnier gewonnen und galt somit auch in Erfurt als eine der Top-Favoritinnen. In diesem Kampf konnte sich Vieira nochmals steigern und lieferte ihrer Gegnerin einen harten Kampf, der auch nach regulärer Kampfzeit keine Siegerin ergab. Somit ging es in die Verlängerung – aus Ravensburger Sicht leider mit dem unglücklicheren Ende: Der 3. Shido (Bestrafung) gegen Vieira brachte ihrer Gegnerin letztendlich den etwas glücklichen Sieg. In der Trostrunde setzte Vieira ihre starke kämpferische Tagesform fort, konnte sich aber auch hier nicht entscheidend durchsetzen und verlor diesen Kampf am Ende knapp. Trotz des Ausscheidens darf man Leonie Vieira für diesen Tag eine gute Leistung bescheinigen, die ihren Status als Kaderathletin Baden-Württembergs deutlich bestätigte.

Der TSB-Athlet Evangelos Cafetzakis traf in seiner Gewichtsklasse gleich im ersten Kampf auf einen der Favoriten, Roman Mametyev vom SV Gold-Blau Augsburg. Es entwickelte sich zwischen den beiden ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, bei dem es keinem der beiden Kämpfer gelang, sich einen entscheidenden Vorteil zu erkämpfen. Somit hatte also der „Golden Score“ zu entscheiden, bei dem es darum geht, als Erster eine Wertung zu erzielen, um damit das sofortige Kampfende zu erzwingen. Dies gelang Cafetzakis spektakulär: Ein blitzschneller Schulterwurf brachte den Augsburger zu Fall und damit dem Ravensburger den Sieg. Seinen Weg bis ins Halbfinale ging Cafetzakis – beflügelt durch diesen Auftaktsieg – in äußerst souveräner Manier: Drei Gegner in Folge konnten vor allem mit der Willensstärke des Ravensburgers nicht mithalten und mussten sich ihm geschlagen geben. Im Halbfinale dann leider der Dämpfer: Trotz einer sehr guten Leistung reichte es gegen den späteren Turniersieger nicht ganz – mit einer kleinen Wertung konnte sich der Kämpfer aus Oranienburg durchsetzen und damit das begehrte Finalticket lösen. „Alles oder Nichts“ hieß es nun für Cafetzakis im Kampf um Platz 3, in dem er ein ausgezeichnetes taktisches Geschick bewies und den lange deutlich in Führung liegenden Gegner aus Berlin in den letzten Sekunden der Kampfzeit zu einer Bestrafung provozierte und damit dessen Disqualifikation erzwang. Die absolut verdiente Bronzemedaille war somit hart erkämpft, reflektiert die seit Monaten steigende Form und vor allem auch die harte Trainingsarbeit des TSB-Kämpfers.

Der jüngste Ravensburger, Felix Pusch, reiste mit dem klar gesteckten Ziel nach Erfurt, den 3. Platz des Vorjahres zu bestätigen und nach Wechsel der Gewichtsklasse bei den „schweren Jungs“ bis 55 Kilogramm erste Erfahrungen zu sammeln. Seinen Auftaktkampf begann er routiniert und konnte seinen sächsischen Gegner aus Freital nach einer knappen Minute besiegen. In der 2. Runde erwartete ihn nun ein Gegner aus Berlin. Auch hier konnte der TSB’ler schnell seine Überlegenheit deutlich machen und führte mit Waza-Ari für eine Fußfegetechnik. Seiner technischen Überlegenheit folgte leider keine weitere Wertung, und so kam es, wie es im Sport manchmal kommt: Eine Allerwelts-Situation im Boden nutzte der Berliner zehn Sekunden vor Kampfende clever aus, drehte Pusch auf den Rücken und bezwang ihn damit vollkommen überraschend. Nun hieß es also erneut, den langen Weg durch die Trostrunde zu gehen, um sich am Ende die noch mögliche Bronzemedaille zu sichern. Auf diesem Weg besiegte Pusch dann ungefährdet nacheinander zwei Gegner aus Eilbeck und Osnabrück und stand somit im „kleinen Finale“ gegen Johann Bazio vom JSV Bernau, der seinerseits das Halbfinale nach umstrittener Kampfrichterentscheidung verlor. Vor allem größentechnisch überlegen hatte es Felix hier mit einem Gegner zu tun, der seine Reichweitenvorteile auszunutzen suchte und immer wieder Fußtechniken ansetzte. Pusch hielt stark dagegen, brachte neben seiner technischen Vielseitigkeit auch seine ausgezeichnete Physis zur Geltung und sammelte schnell zwei kleine Punktvorteile (Yuko). Diesmal hielt Pusch die Konzentration hoch, beschäftigte seinen Gegner immer wieder mit unterschiedlichsten Attacken und erzwang schließlich den Sieg, indem er seinen Gegner sehenswert mit O-Soto-Gari (Außensichel) „erwischte“ und förmlich auf die Matte schmetterte. Alles in allem ein versöhnlicher Ausgang des Wettkampftages mit einem guten 3. Platz.

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